Wenn man alleinerziehend ist, ist es manchmal gar nicht so einfach im Alltag ein bisschen Ruhe zu finden und Stress zu vermeiden. Ein paar Dinge habe ich bereits hier erwähnt. Ich hatte aber in letzter Zeit die ein oder andere (zum Glück) kurze Phase der Erschöpfung und möchte hier schildern was mir im Alltag persönlich geholfen hat, ein bisschen "runterzukommen".
Ausruhen / kleine Pausen
Ausruhen ist ganz ganz wichtig! Ich versuche mich jedesmal wenn Baby George ein Power-Napping macht mich ebenfalls hinzulegen und wenigsten kurz die Augen zu zumachen. Ich habe Glück, dass mein älterer Sohn Mika (7 Jahre) dafür fast immer Verständnis hat! Wenn gar nichts geht, dann darf man, finde ich, auchmal den Fernseher anmachen um seine Ruhepause einzufordern. Eine kleine Pause kann auch bedeuten, dass man sich etwas gutes tut. Bei mir ist das der Schokoriegel oder das Stück Kuchen am Nachmittag. Einfach mal hinsetzen und genießen.
Familien-Zeit
Das stärkt den Zusammenhalt! Wenn der Altersunterschied so groß ist wie meinen beiden Jungs, dann ist es gar nicht immer so einfach etwas gemeinsam zu machen. Was aber immer gut geht, sind Brettspiele, ja, selbst mit Baby. Dazu machen wir es uns meistens auf dem Boden auf der Krabbeldecke bequem. Mika und ich spielen ein Spiel und Baby George schaut interessiert zu und bekommt immer mal etwas von dem in die Hand gedrückt, z. Bsp. eine Spielfigur (ich weiß verschlucken und so, aber da muss man halt aufpassen). Oder wir sitzen auf dem Sofa und ich lese Märchen vor. Mika hört zu und George schaut sich die Bilder im Buch an, während er auf meinem Schoß sitzt.
Bewusst durchs Leben gehen
Damit meine ich, dass man sich für alles Zeit nehmen sollte und mit dem Kopf im Hier und Jetzt sein sollte. Wenn ich zum Beispiel mit Mika spiele, dann möchte ich nicht ständig mit den Gedanken irgendwo anders sein. Es macht dann nämlich nur halb soviel Spaß und ich bin mir ziemlich sicher, dass Kinder sowas merken. Auch wenn wir draußen sind und spazieren gehen, dann versuche ich immer nicht einfach nur kopflos und Gedankenverloren durch die Gegend zu laufen, sondern die Dinge um mich herum bewusst wahr zu nehmen. Und schon erfreut man sich an einer Menge kleiner Dinge. Selbst einen Supermarkt-Einkauf kann man in Ruhe erledigen, wenn nicht einfach nur schnell die Dinge in den Wagen schmeißt, sondern sich Zeit nimmt. Und damit wären wir beim nächsten Punkt:
Gut in den Tag starten
Ich weiß, dass vielen das Aufstehn morgen extrem schwerfällt. Dennoch ist es ratsam morgens ausreichend früh aufstehen. Ich finde es immer besonders entspannend, wenn ich noch bevor mich das erste Kind aufweckt aufstehe. So kann ich mich in aller Ruhe fertig machen. Ich halte es für besonders wichtig sich morgens hübsch zu machen, es muss ja nicht jeden Morgen sein, aber so fühlt man sich doch gleich viel wohler. Und es ist auch ein Zeichen dafür, dass man sich selbst schätzt. Es ist auch schön sich morgens ein bisschen Musik anzumachen oder auchmal ein paar Minuten Frühstücksfernsehen zu schauen. Ich trinke morgens immer eine Tasse Kaffe. Gerne stelle ich mich dazu, wenn es warm ist, raus auf den Balkon und genieße die ersten Sonnenstrahlen. Wenn mein Großer aufsteht, dann begrüßen wir uns freundlich und liebevoll. Manchmal geht das leider so ein bisschen unter, besonders wenn man knapp mit der Zeit ist... Aber auch für ein Kind ist ein guter Start in den Tag wichtig! Ich denke fast, dass der komplette Tagesverlauf davon abhängen kann, mit welcher Stimmung man den Tag beginnt.
Frische Luft
Leute, lasst euer Auto auchmal stehen! Ich war eine Zeitlang gezwungen alles zu Fuß zu erledingen und als ich dann wieder ein Auto hatte, musste ich feststellen, dass ich mich die rumfahrerei mit dem Auto irgendwie mehr gestresst hat, als das viele Laufen. Natürlich ist es angenehmer mit Auto unterwegs zu sein, wenn es besonders kalt ist oder wenn es regnet, aber selbst mein Sohn mochte es morgens mit mir zur Schule zu laufen, gerade wenn das Wetter gut war. Man ist viel ausgeglichener, wenn man viel Zeit draußen verbringt.
Sport
Wenn man es irgendwie einrichten kann, sollte man wenigstens einmal pro Woche Sport treiben. Am besten in einer Gruppe, das motiviert mehr und man lernt Leute kennen. Ich habe damit jetzt wieder angefangen und es fühlt sich großartig an! Das sorgt für Ausgleich, einen guten Kreislauf und man hat einfach mehr Energie.
Hilfe in Anspruch nehmen
Das ist gar nicht immer so einfach. Wer gibt schon gern zu, dass er Hilfe gebrauchen könnte. Dennoch sollte man ab und zu über seinen Schatten springen und andere um Hilfe bitten. Wenn man Hilfe angeboten bekommt, sollte man diese auf jeden Fall annehmen!
Einfach mal ein bisschen rumspinnen
Findet vorallem mein Großer riesig! Ab und zu darf man auchmal so richtig "ausflippen". Das sieht bei uns in der Regel so aus, dass ich laut Musik anmache und wir dann äußerst expressionistisch anfangen jegliche Energie aus unserem Körper heraus zu tanzen (ja, geht auch ohne Alkohol!). Mika nennt das dann Breakdance. Was bei uns auch noch gut ankommt ist Luftballon-Federball. Wir schlagen uns mit aller Kraft einen Luftballon mit Federballschlägern zu. Das tut niemandem weh (außer man steht zu dicht zusammen :D) und baut überschüssige Energie ab.
Jetzt habe ich hier alles so schön niedergeschrieben, aber natürlich gelingt es auch mir nicht immer alles so umzusetzen ;-)