Wie man weiß, ist Stillen das Beste für das Baby - und auch für die Mama. Muttermilch enthält eine Vielzahl an Substanzen, die für die Entwicklung des Babys wichtig sind, wie zum Beispiel Antikörper und Vitamine. Sie ist perfekt an die Bedürfnisse des Babys angepasst und somit in der Regel gut verträglich. Zudem beugt es Gewichtsproblemen vor, da das Baby mit der Muttermilch niemals überfüttert werden kann. Es gibt zahlreiche Artikel hierzu im Internet. Für Mama ist das Stillen ein guter und schneller Weg wieder Gewicht zu verlieren. Stillen schüttet ausserdem ein Hormon aus, das glücklich macht und einen gut fühlen lässt. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass durch das Stillen das Brustkrebs-Risiko erheblich gesenkt wird. Und, man spart Geld und hat die Milch immer parat. Soweit die Fakten.
Jetzt zur Praxis: Obwohl ich beide Kinder gestillt habe, habe ich persönlich Stillen nie wirklich als entspannt und angenehm empfunden. Vorallem in den ersten paar Wochen, hat es mir wenig Freude bereitet, sondern eher Schmerzen, da mein Körper sich erst daran gewöhnen musste, dass da ständig jemand an der Brust hängt. Da ich kein Freund von Still-Mode bin, habe ich auf stillfreundliche Oberteile verzichtet. Lediglich den Still-BH mochte ich tragen. Ich fand dann das Gewurschtel, bis ich die Brust dann endlich frei hatte, einfach nur nervig. Stillen in der Öffentlichkeit war für mich ebenso ein Problem. Ich finde das ist ein intimer Moment, der nur Mutter und Baby gehören sollte. Natürlich lässt es sich nicht immer so einrichten, wenn man unterwegs ist. Ich kann aber die provokativen Fotos in sozialen Netzwerken von stillenden Müttern, die demonstrativ ihre nackten Brüste in die Kamera halten, schlichtweg nicht nachvollziehen!
Viele behaupten, es ist weniger umständlich das Kind schnell an die Brust anzulegen, als erst eine Flasche zubereiten zu müssen. Ich jedoch habe das Flaschezubereiten nie als aufwendig empfunden, im Gegenteil, heißes Wasser, Pulver, kaltes Wasser, schütteln, fertig... was ist daran umständlich?! Zudem muss man muss sich, wenn man unterwegs ist, nicht erst einen bequemen, ruhigen Platz suchen. Im Notfall kann man die Flasche auchmal geben, wenn das Baby im Kinderwagen liegt. Okay, man hat zwar mehr Gepäck, aber auch nicht übertrieben viel. Auch Nachts muss man nicht aufstehen, wenn man sich alles was man braucht neben das Bett stellt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Baby zuverlässiger satt ist mit der Flasche (zumindest war das bei mir so). Und, ich fand es doch oftmals frustrierend mich beim Essen und Trinken so einschränken zu müssen, gerade wenn ich Auswärts essen war.
Was mich am Flasche geben jedoch stört, jetzt wo ich abgestillt habe, sind die verurteilenden Blicke, gerade von anderen Müttern, die ich oftmals bekomme. Frei so nach dem Motto: "Mich wunderts nicht, dass die gepiercte, tätowierte, junge Mutter kein Bock hat zu stillen, sondern lieber die Flasche gibt! Die wollte bestimmt eigentlich gar kein Baby haben!" Mir tun dann vorallem die Frauen leid, die gar nicht die Möglichkeit dazu haben zu stillen. Denen muss es ja ständig so gehen.
Es ist natürlich jedem selbst überlassen, trotzdem kann ich Frauen die gar nicht stillen wollen überhaupt nicht verstehen. Ich habe Kind Nummer 1 fünf Monate voll gestillt und Kind Nummer 2 vier
Monate lang. Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe, auch wenn ich
mich nicht richtig wohl damit gefühlt habe. Dauer-Stillen wäre definitiv
nichts für mich. Ich finde 4 Monate vollkommen ausreichend.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen